Hintergrund:

Das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. und seine Teilwerke (Diakonie Deutschland, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe) haben den Anspruch, jeglicher Form von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit keinen Raum zu geben. Die Vision gerechter globaler Machtverhältnisse soll auch in den eigenen Strukturen und in der eigenen Arbeit abgebildet und gelebt werden. Eine fortlaufende Reflektion und Anpassung der Arbeitsweise sind hierzu unabdingbar. Zudem ist es ein verfasstes Ziel des gesamten Werks, eine hohe Sensibilität zu entwickeln, um einem Aufkommen von Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschieden entgegenzuwirken. Die aktive Befassung und Aufarbeitung ist Ausdruck des Auslebens unseres christlichen Werteverständnisses als kirchliches Werk.

Der*die Referent*in für Antirassismus- und Dekolonialisierungsarbeit wird gemeinsam mit weiteren Mitgliedern einer Arbeitsgruppe die Bekämpfung von Rassismus, (Post-,/Neo-)Kolonialismus und kolonialen Kontinuitäten sowie Antisemitismus stärken.

Die konkreten Aufgaben umfassen u.a.:
  • strukturierte Erfassung des Status Quo der bisherigen Befassung im Haus
  • systematische Erfassung von Strukturen, Prozessen und Arbeitsfeldern, bei denen Rassismus, (Post-/Neo-) Kolonialismus, koloniale Kontinuitäten und Intersektionalität eine Rolle spielen
  • Erfassung der Wahrnehmung durch Stakeholdergruppen (z.B. Mitarbeitende, Partner*innenorganisationen, Zielgruppen, etc.), welche von Rassismus, (Post-/Neo-)Kolonialismus und koloniale Kontinuitäten betroffen sind
  • Begleitung des Hauses bei einer kritischen Auseinandersetzung mit White Fragility auf den verschiedenen Ebenen
  • enge Abstimmung mit dem Management zu einer Bearbeitungsreihenfolge sowie anzustrebenden Veränderungen und deren Wirkung
  • Begleitung und Koordination der Bearbeitung durch tiefergehende Analyse von Ist-Ständen sowie die Ausarbeitung von konkreten Verbesserungsvorschlägen in enger Abstimmung mit den jeweiligen Management- und Fachbereichen. Dabei sind vorhandene Rahmenbedingungen sowie Best Practices anderer Organisationen zu berücksichtigen
  • Monitoring der erfolgreichen und dauerhaften Verankerung (Mainstreaming) von Maßnahmen
  • Dokumentation und Berichterstattung
Wir wünschen uns, dass Sie folgende Eigenschaften mitbringen:
  • abgeschlossenes Hochschulstudium in einem relevanten Fachbereich, vorzugsweise Postkolonial Studies, oder Kultur-/Sozial-/Politikwissenschaften mit entsprechender Spezialisierung
  • umfassende Fachkenntnisse und Berufserfahrung in Bereichen zur Bekämpfung von Rassismus, Kolonialismus und kolonialen Kontinuitäten. Kenntnisse der Debatten um das Verhältnis der Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus. Fachkenntnisse im Bereich Antisemitismusbekämpfung sind wünschenswert
  • idealerweise erfolgreicher Abschluss eines oder mehrerer vergleichbarer Aufträge, vorzugsweise in Nonprofit-Organisationen mit komplexem Stakeholder-Gefüge
  • Empathie für unternehmenskulturelle Beratungs- und Veränderungsprozesse sowie diplomatisches Geschick
  • Erfahrung in der Beratung und Begleitung von Managementverantwortlichen und/oder der strategischen Arbeit
  • Kenntnisse zur Funktionsweise von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und der Humanitären Hilfe sowie der Arbeit von Wohlfahrtsverbänden
  • fließende Englischkenntnisse und gute Deutschkenntnisse (mind. B2) in Wort und Schrift
  • Kenntnisse einer weiteren Verkehrssprache (z.B. Französisch, Spanisch, Portugiesisch) sind von Vorteil
  • selbstständige, proaktive Arbeitsweise sowie Erfahrung im klassischen und agilen Projektmanagement
  • Von Vorteil sind:
    • Erfahrung der Arbeit in kirchlichen Organisationen
    • Kenntnisse der Förderrichtlinien von BMZ, Auswärtigem Amt und anderen relevanten Geldgebern des EWDE und seiner Marken